Bitterkräuter-Tinktur | Genussfreude.at

Selbstgemachte Bitterkräuter-Tinktur

Über viele Jahre hinweg hatte ich mit mühseligen Verdauungsbeschwerden zu kämpfen. Die Symptomatik hatte sich dabei über die Zeit immer wieder verändert. Von Durchfällen, aufgeblähtem Bauch, Darmschmerzen, u.ä. war so gut wie alles dabei. Um dem Ganzen auf den Grund zu gehen und es bestmöglich in den Griff zu bekommen, habe ich vieles ausprobiert. Was schlussendlich aber die größte Erleichterung brachte, war die regelmäßige Einnahme von Bitterkräutern.

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Welche Wirkung haben Bitterkräuter auf die Verdauung?

Neben ihrer allgemein kräftigenden und anregenden Wirkung, nehmen Bitterkräuter Einfluss auf das gesamte Verdauungssystem.

Primär entfalten sie ihre Wirkung über die Zunge, indem sie die Bitterstoffrezeptoren anregen. Deshalb ist es wichtig, die Bitterstoffe bei der Einnahme noch für kurze Zeit im Mund zu belassen.
Sekundär verstärken sie die Ausschüttung von Gastrin, sobald sie gemeinsam mit der Nahrung im Magen ankommen. Gastrin ist ein Hormon, das sowohl die Motorik im oberen Magen-Darm-Trakt, als auch die Produktion von Verdauungssäften ankurbelt.

Früher waren Bitterstoffe in unseren Lebensmitteln allgegenwärtig und wurden daher auf ganz natürliche Weise in weitaus höheren Mengen aufgenommen. Diese wurden jedoch mehr und mehr aus Obst, Gemüse und Getreide herausgezüchtet, um den süßlichen Geschmackskomponenten den Vorzug zu geben.

Bitterkräuter und ihre vielfältigen positiven Effekte auf den Körper

Um nur einige wenige Punkte zu nennen: Bitterkräuter können sich in vielerlei Hinsicht positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Sie bieten u. a. Abhilfe bei Blähungen, dem Völlegefühl nach üppigen Mahlzeiten, Verstopfung und Durchfall, Übelkeit und sogar gegen Heißhunger auf Süßes.

Neben den verdauungsfördernden Eigenschaften, wirken sie auch Übersäuerung entgegen, sind entzündungshemmend und stärken die Immunabwehr.

Bitterkräuter-Tinktur ganz einfach selbst herstellen

Wenn Verdauungsbeschwerden bereits zu einem Teil des Alltags geworden sind, dann kann ich nur empfehlen, Bitterkräutern eine Chance zu geben und selbst zu sehen, welche Wirkung sie entfalten!

Zusätzlich zur vermehrten Aufnahme von Bitterstoffen über die Nahrung (z. B. Chicorée, Kohl, Mangold, u.v.m.), lässt sich eine Bitterkräuter-Tinktur wunderbar in das tägliche Leben integrieren.

Sie selbst herzustellen ist ganz einfach und braucht nur etwas Geduld. Langfristig gesehen schont das Selbstmachen in jedem Fall das Geldbörsel, da fertig gekaufte Tinkturen ihren stolzen Preis haben. Alles was man dazu braucht ist eine kleine Auswahl getrockneter Wurzeln aus der Apotheke, Schalen von Zitrone und Orange sowie einen Teil Alkohol.

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Selbstgemachte Bitterkräuter-Tinktur

Rezept von Nina Nagy (Genussfreude.at)

adaptiert nach einem Rezept von Loveleaf Co. (https://loveleafco.com/how-to-make-digestive-bitters/)

Menge

200

ml

Zum Thema Bitterkräuter und ihre vielseitigen Anwendungen bzw. positiven Auswirkungen auf den Körper, lassen sich etliche dicke Wälzer füllen. Wer mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hat, dem empfehle ich, mit dieser einfachen, selbstgemachten Tinktur zu beginnen. Zwar muss man sich 2-4 Wochen gedulden, bis sie fertig zum Abfüllen ist, jedoch kommt sie wesentlich günstiger als jede fertig gekaufte Tinktur.

Zutaten

  • 2 EL Angelikawurzel, getrocknet und geschnitten

  • 2 EL Enzianwurzel, getrocknet und geschnitten

  • 1,5 L Löwenzahnwurzel, getrocknet und geschnitten

  • 1 EL Ingwerwurzel, getrocknet und geschnitten

  • Schale einer halben Zitrone*

  • Schale einer viertel Orange*

  • 350 ml Vodka

Zubereitung

  • Getrocknetes Wurzelwerk gemeinsam mit den Zitronen- und Orangenschalen in ein Schraubglas** füllen.
  • Mit Vodka aufgießen, schließen und an einem kühlen, dunklen Ort lagern. Täglich ein bis zwei Mal kräftig schütteln.
  • Nach 2-4 Wochen ist die Tinktur fertig und kann abgefüllt werden. Hierzu am besten einen Trichter über einem sauberen Schraubglas platzieren und diesen mit einem Kaffeefilter auslegen. Den fertigen Ansatz hineinkippen und dem Ganzen etwas Zeit geben. Am unteren Ende des Trichters tropft nun langsam die klare Tinktur in das Schraubglas.
  • Die gefilterte Tinktur am besten in kleine dunkle Schraubfläschchen mit Pipette*** umfüllen. Diese kann man in der Handtasche bei sich tragen und die Tinktur nach Bedarf einnehmen.
  • Zur Anwendung: ca. 1/4 der Pipette 10-15 Min. vor bzw. nach dem Essen zu sich nehmen. Dabei die Tinktur auf die Zunge träufeln und im Mundraum verteilen.

Hinweis

  • * Die Schale der Zitrone und Orange erhält man am einfachsten mit Hilfe eines Gemüseschälers.
  • ** Ich nehme am liebsten ein 500 ml Schraubglas, da einem das ordentlich Volumen zum kräftig Schütteln gibt. Beim ersten Mal schütteln tritt meist noch etwas Flüssigkeit über den Deckel aus. Bei den Folgemalen kommt dies erfahrungsgemäß jedoch nicht mehr vor, da sich ein sanfter Unterdruck im Glas bildet.
  • *** Diese kleinen Gläschen holt man sich am besten in der Apotheke.
  • Ich selbt mache keine Wissenschaft daraus, wie viele Tropfen der Tinktur ich nun zu mir nehme bzw. ob dies vor oder nach dem Essen passiert. Am besten einfach selbst ausprobieren, was einem gut tut.

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