Seit etwa einem dreiviertel Jahr stehen Blumenkohl Gerichte recht weit oben auf meiner Beliebtheitsskala. Kaum vorstellbar, habe ich Blumenkohl vorher eigentlich nie gegessen – oder besser gesagt wollte ich ihn nicht essen – und habe mich dann doch mal darübergetraut.
Zu einprägsam waren die Erinnerungen an seinen stinkigen Geruch, der sich gefühlt über Tage hinweg in der Wohnung gehalten hat, wenn meine Mutter ab und an einen gekocht hat. Der Hauptgrund dafür, wieso ich ihn selbst niemals machen wollte und mir auch vollkommen egal war, ob er nun letztendlich gut schmeckt oder nicht. Geruch ist entscheidend und wenn der nicht passt, dann wars das für mich. (Deshalb verzichte ich auch nur allzu gerne auf stinkigen Käse.)

Erst dadurch, dass ich mich mit getreidefreien und veganen Rezepten beschäftigt habe, wurde mir klar, dass Blumenkohl unglaublich vielseitig ist und als eine Art Allround-Gemüse sehr gut für alle möglichen Rezepte hergenommen werden kann.
Egal ob als Ersatz für Reis, Mehl (wie beispielsweise bei Pizzaböden) und Fleisch. Wobei ich ihn persönlich am meisten dafür schätze, dass man damit Gerichte zaubern kann, die vollgepackt sind mit Gemüse und einfach wunderbar nahrhaft, sättigend und wohltuend sind. Besonders für Menschen, die sich recht schwer damit tun, genügend Gemüse über den Tag hinweg zu essen, ein absoluter Geheimtipp!

Ganz ins Schwärmen sind übrigens meine Geschmacksknopsen gekommen, als ich vor ein paar Wochen zum ersten Mal Sara Forte’s Blumenkohl Tikka-Masala nachgekocht habe. Das Gewürze ein Gericht schmackhaft machen, klar, aber dieses Currygericht ist in seinem Geschmack so vollmundig, dass ich – die gerne ordentlich Salz verwendet – nicht mal mehr nachwürzen musste. Das kommt nicht allzu oft vor und spricht eindeutig für dieses Rezept!

Und bevor ich es noch vergesse zu erwähnen: Keine Angst! Blumenkohl hat zwar den typischen Kohlgeruch, wenn man ihn zubereitet, aber der ist weder penetrant noch haftet er für immer und ewig in der Küche. Einfach kurz durchlüften und alles verfliegt wiederum. Hier macht wohl die Zubereitungsart ganz viel aus. Ich kannte ihn aus Kindheitstagen nur in Wasser, im offenen Topf gekocht und hierbei entwickelte sich ein wesentlich intensiverer Geruch, als wenn man ihn im Backofen röstet.